- Mobutu Sese-Seko
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eigentlich Joseph Désiré Mobutu, Politiker in Zaire, * Lisala (Provinz Equateur) 14. 10. 1930, ✝ Rabat 7. 9. 1997; stieg in der belgischen Kolonialtruppe zum Unteroffizier auf. Nach der Entlassung Belgisch-Kongos in die Unabhängigkeit (1960) ernannte ihn Ministerpräsident P. Lumumba zum Generalstabschef der Armee. Im September 1960 übernahm M. nach einem Putsch die Macht, ließ Lumumba verhaften und lieferte ihn 1961 nach Katanga aus. Nach Wiedereinsetzung J. Kasavubus als Staatspräsidenten (1961) behielt M. den Oberbefehl über die Armee. Nach einem erneuten Militärputsch im November 1965 ernannte er sich zum Staatspräsidenten, entmachtete 1966 das Parlament, übertrug sich das Recht der Gesetzgebung und übernahm außerdem das Amt des Ministerpräsidenten (bis 1991). Gestützt auf den 1967 gegründeten und von ihm geführten »Mouvement Populaire de la Révolution« (MPR) regierte er autoritär. Im Zuge einer Kampagne für »afrikanische Authentizität« legte er 1972 seinen christlichen Taufnamen ab. 1970, 1977, 1984 und 1988 als Staatspräsident gewählt, kündigte M. Anfang Mai 1997 nach dem Vordringen der Truppen unter L. Kabila seinen Rückzug aus der Politik an, gab am 16. 5. 1997 alle seine Machtbefugnisse ab und ging nach Marokko ins Exil.
Universal-Lexikon. 2012.